Was ist Amateurfunk?

Amateurfunk ist ein ganz normales Hobby, ähnlich dem Pflegen von Brieffreundschaften oder Telefonieren. Wir knüpfen Kontakte zu Menschen auf der ganzen Welt über Grenzen, Meere, Rassen- oder Standes-, Geschlechts- oder Altersunterschied hinweg.    

Die meisten von uns verbinden mit dem Begriff Amateurfunk interessante Technik sowie drahtlose Kommunikation. Manchmal ist es sogar die einzige Verbindung zur Außenwelt. So z.B. bei Erdbeben und Schneekatastrophen.
Stets waren es Funkamateure, die mit ihren Geräten die ersten Funkverbindungen herstellten und das zum Teil zerstörte Fernsprechnetz ersetzten und Hilfe holen konnten, oder Informationen aus den Krisengebieten zur Verfügung stellten. Das jüngste Beispiel: Funkamateure des Türkischen Radio Amateur Clubs e.V. Deutschland (DARC) organisierten Anfang Oktober 1995 beim schweren Erdbeben in der Westtürkei ein wirksames Notfunknetz auf dem 80m-Band.

Auch werden Blinde, Langzeitkranke oder vereinsamte ältere Menschen und Jugendliche in unsere Gesellschaft integriert. Bei uns gibt es Gemeinsamkeit und keine Einsamkeit.

Übrigens:
Zuhören darf bei uns jeder, mitreden dürfen nur geprüfte Funkamateure.

Geschichte des Amateurfunks

1923 überbrückten Radioamateure erstmals den Atlantik. Darauf setzte ein regelrechter Boom ein. Die Anzahl der Stationen wuchs rapide, lokale Gruppen schlossen sich zu Verbänden zusammen.

1925 gründeten Vertreter aus neun Ländern die Internationale Amateur Radio Union (IARU). Diese ist heute Dachverband von 140 nationalen Vereinigungen. Im selben Jahr veranstalteten die deutschen Funkamateure ihren ersten Deutschen Sendetag.
Zu jeder Zeit durfte man Sende- und Empfangseinrichtungen nur mit Genehmigung der Reichstelegraphenverwaltung errichten.

14. März 1949 ein neues Amateurfunkgesetz tritt in Kraft.

März 1965 der erste aktive Amateurfunk Satellit genannt OSCAR (Orbital Satellite Carrying Amateur Radio)

Das Wichtigste zu CB-Funk und Amateurfunk in Deutschland

 
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Alle Angaben sind ohne Gewähr. Näheres dazu am Ende.

Worin unterscheiden sich CB- und Amateurfunk?
Im CB-Funk wird das Gerät geprüft, im Amateurfunk der Funker. CB kommt aus dem Englischen (Citizen Band - Bürgerband, das Band für Jedermann). CB-Funk darf von jedem, aber nur mit technisch geprüften Geräten gemacht werden. CB-Funker dürfen ihre Geräte also nicht selber bauen, verändern oder reparieren. Anders der Amateurfunk: Hier muss der Funkamateur eine Prüfung bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ablegen. Dafür benötigen seine Geräte dann keine Zulassung mehr - der Funkamateur muss selber dafür sorgen, dass seine Gerätschaften vorschriftsmäßig arbeiten. CB-Funk gibt es nur im 11-Meter-Band (27 MHz), Amateurfunk auf mehr als 20 verschiedenen Bändern von Langwelle (136 kHz) bis in den SHF-Bereich (250 GHz). Im CB-Funk sind maximal 4 Watt Sendeleistung erlaubt, im Amateurfunk je nach Band und Klasse bis zu 750 Watt. Für CB-Funker sind Frequenzmodulation (FM), Phasenmodulation (PM) und (Zweiseitenband-) Amplitudenmodulation (AM) zugelassen. Es sind Sprechfunk und auf sechs FM-Kanälen auch digitale Übertragung, z.B. Packet Radio und Fax, erlaubt. Amateurfunker hingegen können neben FM, PM und AM auch Einseitenband-Funk (SSB, USB, LSB) und analoge wie digitale Betriebsarten mit nur wenigen Beschränkungen nutzen und dürfen, anders als im CB-Funk, auch breitbandige Signale wie Amateurfunkfernsehen senden. Um eine höhere Reichweite zu erzielen, wird in manchen Amateurfunkbändern auch die vom Nordpolarlicht oder von Meteoriden ionisierte Atmosphäre, Regenfronten und der Mond als Reflektor genutzt sowie Betrieb über Satelliten gemacht. CB-Funk darf für gewerblich-wirtschaftliche Zwecke genutzt werden (Ausnahme: Packet Radio), Amateurfunk nicht.

Gibt es einen Amateurfunkverband?
Deutscher Amateur Radio Club e.V. (DARC)
Lindenallee 6
34225 Baunatal
Telefon: 0561/94988-0
Fax: 0561/94988-50
http://www.darc.de/
Wer einen Ortsverband des DARC in seiner Nähe sucht, sollte sich an die Zentrale in Baunatal wenden, oder mal auf http://www.darc.de/distrikte/index.html nachschauen.

Gibt es Kurse für die Amateurfunkprüfung?
Amateurfunkkurse werden von vielen Ortsverbänden, teilweise in Zusammenarbeit mit der örtlichen Volkshochschule durchgeführt. Wenn sie auf Klasse 2 vorbereiten, dauern sie meist ein halbes bis ein Jahr mit ein bis zwei Unterrichtsabenden pro Woche, es gibt aber auch Intensivkurse von drei bis vier Wochen Dauer. Kurse für Klasse 3 sind deutlich kürzer. Auskunft über geplante Kurse geben die Ortsverbände des DARC. Überregionale Kurse werden auf den WWW-Seiten des DARC angekündigt.

Was sind FreeNet-, PMR- und LPD-Funkgeräte?
FreeNet-Geräte arbeiten auf drei Kanälen im 2-m-FreeNet-Band (149 MHz) mit maximal 500 mW EIRP und sind gebührenfrei. Es lassen sich ca. 500 m bis 1 km überbrücken, bei direkter Sicht ca. 4 km, von Berg zu Berg wurden auch schon 20 km überbrückt. Sie arbeiten auf den ehemaligen B-Netz-Frequenzen. Im Umkreis von ca. 50 m wird beim Senden der Kanal S07 des Kabelfernsehens (!) vollkommen gestört. PMR-Geräte arbeiten auf acht Kanälen im 70cm-Band (446,0 - 446,1 MHz) mit maximal 500 mW ERP und sind gebührenfrei. Die Reichweite ist ca. 1-4 km. LPD-Geräte arbeiten im 70-cm-ISM-Band (433,05 bis 434,79 MHz) mit maximal 10 mW, oft auf 69 Kanälen, und sind gebührenfrei. LPD bedeutet "Low Power Device", also Gerät mit kleiner Sendeleistung.
Das 70-cm-ISM-Band reicht von 433,05 - 434,79 MHz und liegt damit mitten im 70-cm-Amateurfunkband (430 - 440 MHz). Neben LPD-Sprechfunk und Funkamateuren gibt es noch Garagenöffner, Fernsteuerungen, Babyphones und drahtlose Kopfhörer, die auf diesen Frequenzen arbeiten. Dabei kommt es besonders in Großstädten zu Kollisionen. Wegen der geringen Sendeleistung der LPD-Funken ist die Reichweite ca. 300 m, bei Sichtverbindung ca. 4 km, von Berg zu Berg wurden auch schon 30 km überbrückt. Kontakt zwischen einem LPD-Funker und einem Funkamateur ist nicht erlaubt, es sei denn, der Funkamateur benutzt auch ein LPD-Gerät.

Quelle: Ortsverband N14 (Paderborn)

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